Um 990 zerstörten die Polen, wahrscheinlich unter dem Gründer des Polnischen Staates, Miesko I, bei einem Vorstoß nach Pommern die erste - pomeranische - damals im Winkel zwischen Warthe und Netze (später zwischen Warthe und alter Warthe) gelegene Burg von Zantoch

 

Bald nach 1000 lässt der polnische Herrscher Boleslaw Chrobry in Zantoch die zweite und darauf die dritte Burg an derselben Stelle erbauen

1097Erste urkundliche Erwähnung Zantochs

Um 1097 die Pommern bauen auf dem Schlossberg, gegenüber der Zantocher Burg, eine andere Burg. Zur selben Zeit: Bau der 4. Burg (südl. des Flusses) Die Pommern verlassen den Schlossberg

1124 Otto von Bamberg zieht von Gnesen kommend über Zantoch nach Pommern, um die Pomeranen zum Christentum zu bekehren

1124 Der Kastellan von Zantoch leitet den (polnischen) Verwaltungsbezirk Zantoch

1139 (?) Niederbrennen der 4. Zantocher Burg; danach entsteht die kleine - letzte polnische - Burg 5 Auerochsen als Jagdwild nachgewiesen

1232 Herzog Wladislaw Odonicz von Groß-Polen ruft den Templer-Orden in die Gegend von Küstrin und Quartschen

1234 Zantoch fällt an Herzog Heinrich den Bärtigen von Schlesien, der die Erschließung des Landes durch Deutsche fördert; deren Einfluß zeigt sich beim folgenden Bau der Burg 6 in Zantoch

1238 Tod Heinrichs des Bärtigen, Gegenstoß der Pommern 1241 Graf Wlosto schenkt Liebenow dem Templer-Orden

1251 Zantoch im Besitz von Premislaw I. von Polen, der die Burg ausbauen lässt

1251 Morrn und Pollychen - laut Angabe von 1364 - erstmalig erwähnt; Morrn als teils brandenburgisch, teils polnisch

1252 Hermann der Schütze schenkt Kernein (erste Erwähnung), das er von Wladislaus Sputator erhalten hat, dem Kloster Paradies

1254Vertrag zwischen den brandenburgischen Markgrafen Otto 111. und Johann I. mit Premislaw von Polen; Verlöbnis von Premislaws Tochter Constanze mit Conrad von Brandenburg; Versprechen, die Kastellanei Zantoch als ihre Mitgift zu geben

1255 Johann I. nimmt den Pommern den nördlich des Flusses gelegenen Teil der Kastellanei Zantoch ab  

1257  Tod Premislaws

1257 Am 2.7. Gründung der Stadt (Neu-) Landsberg durch Albrecht von Luge; die Stadt erhält Magdeburgisches Recht und Stapelrecht; sie wird zum Schutz mit hölzernen Palisaden umgeben

1260 Heirat Conrads von Brandenburg mit der Tochter Premislaws - und Nichte Herzog Boleslaws von Polen - in Zantoch

1261 Der Templer-Orden tritt am 31. 12. Berneuchen, Blumberg, Diedersdorf, Groß-Cammin, Hohenwalde, Liebenow, Massin, TamseI, Vietz und Warnick sowie Pudignowe (Pyrehne) an die Markgrafen von Brandenburg ab

1265 Die Brandenburger zerstören auf Grund des Abrüstungsabkommens mit Polen ihre Burg 6 in Zantoch, die Polen ihre Burg Driesen

1266  Boleslaw errichtet in Zantoch die Burg 7, muss sie aber sogleich wieder schleifen lassen

1270 März: Krieg zwischen den Markgrafen und Boleslaw um Driesen und Zantoch

1270 (spätestens) Markgraf Otto V. errichtet in Zantoch die Burg 8 1271 Boleslaw erobert Zantoch und verheert den Schlossbezirk 1278 Gennin (Jenyn) und Loppow werden erstmalig genannt

1278 Heirat von Mechthild (genannt Agnes), Tochter des Markgrafen Otto (des Langen) mit Heinrich dem Gottesfürchtigen, Herzog zu Breslau und Statthalter im Königreich Polen

1289  Erste urkundliche Erwähnung des Namens" von Marwitz"  

1296 Die Brandenburger beginnen den Ausbau der - wiedereroberten - Burg in Zantoch aus Stein (Burg 9)

1297 Nikolaus von Borko und seine Brüder erhalten ihre Besitzungen (Borkow) vom Markgrafen von Brandenburg zu Lehen. Die Propstei Heilig-Geist-Kapelle (westlich von Landsberg, etwa am späteren Hospitalplatz) wird erwähnt

1300 21. 6. Stiftung des Cistercienser-Klosters Himmelstädt; Markgraf Albert schenkt dem Orden die Dörfer Kladow, Zanzin, Heinersdorf, Merzdorf, Neuendorf, Ratzdorf, Hohenwalde, Tornow, Beyersdorf, Stennewitz, Vietz, Pyrehne, Gennin und Loppow sowie zahlreiche Seen; dabei wird Lotzen (das erst ab 1745 besiedelt wurde) als Flurname erwähnt

Um 1300 Bau der Parochialkirche (später Marienkirche) in Landsberg in der ursprünglichen Form

1316 Markgraf Waldemar verleiht der Stadt das Zollrecht für jedes Pferd, das den Damm (jenseits der Warthe) passiert, für dessen aufwendige Unterhaltung (mit mehr als 40 Brücken)

1317 (oder 1319) Berneuchen wird angewiesen, künftig sein Recht nicht mehr in Zantoch, sondern in Soldin zu suchen

1318 Die Johanniter-Ritter werden Nachfolger der Templer in allen deren Besitzungen im westlichen Kreisgebiet

1319 Markgraf Waldemar übereignet das Dorf Glynecke (später: Altensorge) der Stadt Landsberg zur Abgeltung von Verpflichtungen

1319 Lorenzdorf (und sein Patronats recht) erstmalig urkundlich erwähnt

1319 2.8. Friedensschluss zwischen Brandenburg und Pommern, Tod Waldemars 1321 Otto Wenzel und Wartislaw von Pommern als Vormund des unmündigen letzten Askaniers Heinrich erteilen die Erlaubnis zur Anlage einer er- weiterten Befestigung Landsbergs unter Einbeziehung des markgräflichen Schlosses

Bis 1325 Bau einer Stadtmauer um Landsberg aus Feldsteinen, oben Ziegeln (mit 32 Türmen und 2 Toren) anstelle der Palisaden

1324 Belehnung Ludwigs des Älteren von Wittelsbach durch seinen Vater mit der Mark;

1324 Bann des Papstes gegen den Kaiser, seine Söhne und deren Lande (bis 1358); daraufhin:

1325 Einfall der Polen und Litauer; das 1296 an Brandenburg gefallene Zantoch wird erobert und kommt in polnischen Besitz; Landsberg hält dank der neuen Befestigung Stand

1325 Ludwig d. X. übereignet der Stadt das Dorf Eulam

1326 Erneuter Einfall der Polen und Litauer; Himmelstädt, Dechsel und Zechow werden ausgeplündert und verbrannt; Schändung von Christusbildern, Frauen und Nonnen unter ausdrücklicher Verhöhnung des christlichen Glaubens durch die vom Papst herbeigerufenen nichtchristlichen Litauer; daraufhin und wegen des päpstlichen Bannes Verbot von Beerdigung auf Friedhöfen) vielfach Erbitterung gegen die Kirche und die Geistlichen; Ritter und Bauern bemächtigen sich eines Teils des Klosterlandes

1328 15. 8. Markgraf Ludwig d. X. bestätigt die dem Kloster Himmelstädt 1300 verliehenen Schenkungen und Rechte unter der Voraussetzung, dass es wieder erbaut wird

1328 Ludwig d. K. verbietet den Rittern und den Bewohnern von Gennin, Pyrehne und Vietz, sich Klostergut anzueignen

1328 Erste urkundliche Erwähnung von Wepritz (Werpezowe)

1331 Frieden bzw. Waffenstillstand mit Polen und Pommern; das Land ist ver- wüstet, allgemeine Unsicherheit, Raubrittertum; Gebot Ludwigs an die Städte gegen Raubgesindel, Freigabe der Gerichtsbarkeit gegen jeden Friedensbrecher

1335 Verlobung Ludwigs des Römers mit Elisabeth, der Tochter des jungen Königs Kasimir von Polen. Zantoch kommt wieder zu Brandenburg; dabei wird u. a. die Vogtei Landsberg erwähnt

1335 Verkauf Borkows durch Graf Namkanow an Albert Pusch

1337 Anlegen des Landbuchs Ludwigs d. K.; darin werden im "Landsberger Land" erwähnt: Blumberg, Diedersdorf, Wepritz, Liebenow, Ratzdorf, Merzdorf (Derthinstorp), Lorenzdorf (Llamenstorp), Neuendorf, Beiersdorf, Vietz, Heinersdorf, Marwitz, Kladow, Groß-Cammin (Kemyn), Wormsfelde, Jahnsfelde, Stolzenberg, Massin, Loppow, Zanzin, Zechow, Himmelstädt (Krewsdorp = Krebsdorf), Stennewitz, Gralow, Tornow, Hohenwalde, Pyrehne, Gennin und die Stadt Zantoch; Zechow wird ausdrücklich als "depauperata" - verarmt - bezeichnet. Nachweis der Vergrößerung der Anbauflächen insbesondere auch der Klosterdörfer

1338 Große Heuschreckenplage

1340 Landsberg erhält das Recht, auf der Warthe und dem Damm nach Schwerin Zoll zu erheben

1345  Brand der ganzen Stadt Landsberg mit der Holzkirche

1345 3. 3. Ludwig d. K. schenkt der Stadt die seit dem polnisch-litauischen Einfall wüste Dorfstätte Dessen (Dechsel)

1345 Ludwig d. K. übereignet der Stadt den Ertrag von 13 Hufen bei der "villa . slavica" Zechow

1347 Der Vorläufer von Berkenwerder, das Gut Somerlate, wird anlässlich des Verkaufs von Honigerträgen erwähnt

1348 Landsberg vermittelt einen fünfwöchigen Landfrieden der Städte der Neumark

1348-1350 Die Städte der Neumark gewähren den (in Zusammenhang mit der Pest) an anderen Orten verfolgten Juden Schutz und Zuflucht

1350 1. 1. Erste Erwähnung eines Elenden-Altars in Landsberg

1350 Erneuerung des päpstlichen Bannes gegen die Markgrafen von Brandenburg und ihre Anhänger, nun auch gegen die Geistlichen von Landsberg

1350 übergreifen der 1347 nach Europa gekommenen Pest auf die Neumark

1350 Erneuter Brand der Stadt Landsberg; die steinerne Parochialkirche (seit Mitte des 15. Jahrhunderts Marienkirche) bleibt erhalten

1351 Markgraf Ludwig gestattet den Mönchen von Himmelstädt, zum Verkauf von Holz und Kohle die landesherrlichen Wald- und Feldwege zu be nutzen und gibt den Waldaufsehern entsprechende Anweisung

1352 Die Handelsstraße von Landsberg nach Stettin wird von der alten Route über Heinersdorf, Himmelstädt, Neuenburg, Lippehne auf den Weg über Merzdorf, Marwitz, Mietzelfelde, Soldin verlegt

1353 Die Stände (Städte und Rittergeschlechter) greifen zur Selbsthilfe gegen Friedensbrecher und Raubritter und schließen selbst zu diesem Zweck einen Landfrieden mit dem Herzog von Pommern

1353 Heirat Ludwigs des Römers mit Kunigunde, der jüngeren Tochter Kasimirs von Polen

1354 Die Stände beschließen die Verwaltung des Vermögens Ludwigs des Römers durch ein Kuratorium

1358 Die Mark Brandenburg wird vom Bann gelöst :

1360 Erste Erwähnung der Lateinschule und einer Warthebrücke in Landsberg ",-

1360 Der Bischof von Posen genehmigt die Errichtung eines Hospitals bei der südlich der Warthe gelegenen, also zu seiner Diözese gehörenden St. Georgs-Kapelle unter dem Patronat von Rat und Bürgern Landsbergs, das zur Diözese Cammin gehört

1361 Nennung eines Marienaltars in der Parochialkirche, die später hiernach ihren Namen erhielt

1363 Die Stadt kauft von der Familie von Jagow das Dorf Eulam

1365 Begründung einer Propstei in der St. Georgs-Kapelle bei Landsberg südlich der Warthe

1365 Die Polen erobern Zantoch. Die Brüder von Ost erklären in Krakau - im Zorn über die bevorstehende Herrschaftsübernahme Karls IV. über die Mark Brandenburg - dass ihre Schlösser Zantoch und Driesen zur polnischen Krone gehören

1370 'Die Brandenburger erobern Zantoch

1372 Die Stadt Landsberg kauft die - spätere - Kuhburg vom Kloster Paradies

1372 Markgraf Otto stellt Kernein unter den Schutz Landsbergs (erste deutschsprachige Urkunde)

1373 Landsberg erwirbt einen Teil von Kernein vom Kloster Paradies

1373 Ein großes Hochwasser reißt u. a. einen Teil der Landsberger Stadtmauer fort

1373 Markgraf Otto verleiht Landsberg genau beschriebene Zollrechte

1374 Vergeblicher Versuch des Bischofs von Cammin, die "Aussätzigen-Kirche" (St. Georgs-Kapelle) seiner Diözese zu unterstellen; die von ihm vorgenommenen Exkommunikationen des Pfarrers und mehrerer Bürger Landsbergs werden vom päpstlichen Beauftragten aufgehoben

1385 Der Abt von Paradies verkauft auch den Rest von Kernein an Landsberg

1388 Statt bisher "Neu-Landsberg" oder "Landsberg in der Neumark" wird erstmalig der Name "Nyen Landsberg off der Warte" gebraucht

1389 Hilferuf der Mönche von Himmelstädt an den Papst, nachdem die innere Sicherheit nach dem Tode Karls IV. geschwunden war, die Raubritter ihr Unwesen trieben und dem Kloster seine Rechte und Ländereien vorent- halten wurden

1390 Zusicherung des Schutzes für' die deutschen Kaufleute auf den Straßen in Polen durch den polnischen König Wladislaw Jagiello von Litauen. Landsberg erstmalig als Mitglied der Deutschen Hanse genannt

1390 Erste urkundliche Nennung des vermutlich schon 1290 gegründeten Augustiner-Klosters in der Baugasse (Ecke Wollstraße./Poststraße.), des einzigen Klosters in Landsberg

1390-1400 Fehden und übergriffe nehmen zu, da die (luxemburgischen) Markgrafen meist außer Landes sind

1397 Zantoch ist an den Johanniterorden verpfändet

1399 In Költschen schließt Landsberg Frieden mit den schlesischen Fürsten

1399 Landsberg beteiligt sich am Märkischen Städtebund, der bezweckt "sich wider alle ihre Feinde zu schützen und die Räuber allenthalben zu über ziehen und auszurotten"

1402 25. 7. Die Neumark wird dem Deutschen Orden verpfändet; Beginn des allgemeinen Gebrauchs der Bezeichnung "Neumark".

1404 Landsberg kauft von der Familie Horker weitere Rechte in Lorenzdorf 1406 Der König von Ungarn verpfändet Zantoch (erneut) an die Johanniter 1406 Raub- und Fehde-Unwesen dauern an

1406 Der König von Polen beansprucht die links der Warthe gelegenen Dörfer Landsbergs

1406 oder 1407 Der Bischof von Posen, der ebenfalls Ansprüche auf diese Dörfer erhebt, verhängt in diesem Zusammenhang den Kirchenbann gegen die Landsberger

1408 Dieser Bann wird auf Beschwerde der Landsberger vom Papst aufgehoben 1408 Streit um den Besitz von Driesen und Zantoch 1408 Große Überschwemmung

1410 Niederlage des Deutschen Ritterordens bei Tannenberg; von da an Verfall seiner Macht auch im Inneren

1412 Städtetag in Landsberg

1412-13 Sondersteuer und Einschmelzen der Schätze des Ordens, auch von Kirchengut, um - entsprechend dem Schiedsspruch vom 24. 8. 1412 - durch Zahlung an Polen dessen Besitznahme der Neumark zu verhindern 1414 Bericht des Ordensvogts, dass "Straßen und Ströme. . in der Neumark. . verderbt durch Schinder, Räuber, Mordbrenner und Nachtpocher" sind 1415 Große Frühjahrsüberschwemmung 1416 ungewöhnlich milder Winter 1419 Die Polen besetzen Zantoch

Die Deutschen nehmen Zantoch in Besitz; wahrscheinlich Zerstörung der 10. Burg

1421 Der Grenzstreit zwischen Polen und der Neumark soll durch Kommissionen geschlichtet werden

1422 Spannungen zwischen Deutschem Orden und dem - hohenzollernschen - Markgrafen Friedrich von Brandenburg (dieser schickt seinen 10jährigen Sohn zur Erziehung nach Krakau, um später die Tochter Königs Wladislaws heiraten und Polen regieren zu können)

1429 Der König von Polen tritt vertraglich Driesen und Zantoch an den Deutschen Orden ab, behält sich Verhandlungen über die links der Warthe gelegenen Dörfer vor 1432 Einfall der Polen in die Neumark  

1433 Der Vogt von Landsberg verheert die Gegend von Meseritz, um dem anrückenden Feind die Versorgungsbasis zu nehmen  

1433 Die - 1432 bei Bernau geschlagenen - Hussiten rücken mit den Polen in  die Neumark; der Johanniter-Komtur Brucker übergibt ihnen Zantoch, um für seine Besitzungen Schonung zu erlangen; Landsberg hält stand, 

aber ein Viertel der Stadt durch die Beschießung abgebrannt; die Dörfer 1 werden verheert, viele Gräuel; anschließend Plünderungen u. a. durch die entlassenen Söldner
12jähriger Friede zwischen Polen und dem Deutschen Orden

1433 11. 11. Bund der Ritter und der Städte der Neumark zum gegenseitigen Beistand

1434 Überfälle aus Polen auf Borkow und Gralow  

1434 21. 12. Versuchter Handstreich des Stenzlaw von Ostorog von der Zantocher Burg gegen Landsberg; er lässt die Weinberge in Zantoch vernichten

1435 31. 12. ".Ewiger Friede" von Brzesc. zwischen. dem deutschen Orden und Polen; die Burg Zantoch erhalten die Johanniter zurück (damit zu Brandenburg, nicht zur Neumark); über die südlichen Ratsdörfer von Landsberg soll der Bischof von Lebus entscheiden

1437/8 Streit über die vom Deutschen Orden gegen die Überfälle des Stenzlav  von Ostorog auf dem Nordufer bei Zantoch errichtete (kleine) Befestigung

1438/9  Die Pest wütet in der Mark

1440-42 Wachsender Unmut gegen den Deutschen Orden und seinen Vogt  

1443 Im Vergleich der Brandenburgischen Markgrafen mit dem Deutschen Orden über die Neumark wird diese bezeichnet als "die Mark, edwan (= ehemals) die Landsbergsche Mark und dornach und nu die Neuwemarkh  ober Oder"  

1444 2. 2. Die Mariengilde in Landsberg übernimmt das Patronat über die" Vikarie zu Ehren der Maria und der 11.000 Jungfrauen" in der "Parochialkirche" und verordnet eine ausführliche Marienverehrung 1445 Der Bischof von Lebus fällt mit 300 Reitern in die Neumark ein; Plan zur  Verlegung des Klosters Himmelstädt, dessen Dörfer besonders unter seinen . überfällen zu leiden hatten

1445 Der Vogt zu Landsberg klagt über die Kosten zur Erhaltung der Burg; das Hochwasser hat die Stadtmauer dicht beim Schloss auf 5-6 Ruten (10-12 m) Länge eingerissen; er nennt erstmals drei Landsberger Mühlen: die "grauen mole" (Grabenmühle), oberste Mühle und Vierradenmühle - (spätere Stadtmühle)

1446 Streit zwischen dem Deutschen Orden und Kurfürst Friedrich 11. über die von diesem beabsichtigte Wiedereinrichtung einer Brücke über die Warthe bei Zantoch. Dieses dürfte die erste Erwähnung des neuen Flussbettes der Warthe (nördl. der Burg) sein

Der Vorschlag des Ordensvogtes, eine Biersteuer einzuführen, löst großen Unwillen aus

1446 8. 12. Gründung der - neuen - Schützengilde (Bürgerwehr) in Landsberg

1454 Verpfändung der Neumark an Friedrich 11. von Hohenzollern

1454  5.-7. 4. Städtetag in Landsberg; Huldigung für Markgraf Friedrich

1455 Verkauf der Neumark an ihn durch den Deutschen Orden (mit dem Wiederkaufsvorbehalt für die Zeit nach seinem Tode)

1458 Bau der Gertrauden-Kapelle in Landsberg (am Ort der späteren Konkordienkirche)

1470 15. 7. Prälaten, Ritterschaft, Mannen und Städte der Neumark stiften eine Art Landfrieden zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Gerechtigkeit

1495 Große Feuersbrunst in Landsberg dabei brennt auch die dortige St. Johanniskirche ab

1506 Die Einkünfte der verfallenen Georgskapelle in Landsberg werden der Schule in Landsberg zugewendet

1511 Städteordnung für die Mark Brandenburg, in der u. a. vorgeschrieben wurde, dass der Rat die armen Leute in den Dörfern nicht »ungewöhnlicherweise wider Billigkeit besteuere", dass die Armen beim Kaufen und Verkaufen von Grundnahrungsmitteln »und allem anderen" mit den Reichen gleich behandelt werden müssten und jedem freistehe "nach seiner Notdurft" zu kaufen und dass kein Arbeitsmann zur Arbeit bei einem be stimmten Arbeitgeber gedrängt werden dürfe

1518 Landtagsabschied, der Löhne, Maße usw. regelt

1518 Landsberg tritt nach zunehmender Erstarkung der Macht des Staates auch förmlich aus der Hanse aus

Um 1525 Aberglauben und Streit um die lutherische Lehre bewegen die Menschen
 

1529 Hexenprozeß in Landsberg

1537 Einführung der Reformation in der Neumark durch Markgraf Johann von Küstrin

1539 Umwandlung des Klosters Himmelstädt in ein Landesherrliches Amt; der zum evangelischen Glauben übergetretene letzte Abt wird Pfarrer von Beyersdorf, Neuendorf und Loppow

1539 Die Stadt Frankfurt/Oder setzt erhebliche Einschränkungen des Lands- berger Niederlagsrechts und das Verbot der Fähre bei Zantoch durch

1540 Polizeiordnung des Landes: Statt mit Stroh müssen die Häuser in der Stadt mit Ziegeln gedeckt sein, die Scheunen sind außerhalb der Stadt anzulegen Strafbestimmungen für Sonntagsarbeit und Fluchen

1542 Große Heuschreckenplage und außergewöhnliche Kälte

1550 Verfügung des Rates der Stadt über die Arbeitspflicht der Vorstädter, Arbeitszeit und Arbeitslöhne

1556 Missernte, große Schäden durch Mäuseplage, große Teuerung

1560 Neue Lohnverordnung des Markgrafen Johann: Festsetzung von Höchstlöhnen

1561 Beginn der Ratsschreiberchronik von Landsberg

Die Kirche wird weiß gestrichen; auf dem Markt wird ein Zierbrunnen mit einem Roland angelegt; die Wasserversorgung des Brunnens erfolgt durch Rohrleitung vom Gelände vorm Zantocher Tor aus (späterer Parade platz)

1561 Bau der Walkmühlen.Es erscheint das erste Heimatbuch über Landsberg (von Kampfius)

1563 5.1. "Hexen"-Verbrennung wegen Prophezeiung von Unheil und dem Tod des Bürgermeisters

1563 Im Herbst: Tod des Bürgermeisters Herrendorff

1564 6. 1. "Drei Wochen Hochwasser mit Eisgang"; Hochwasserschäden, mehrere Joche der Brücke zerstört und je ein Stück vom Damm und der Stadtmauer fortgerissen

1565 Sonntag Trinitatis erste Theateraufführung auf dem Landsberger Markt "Adam und Eva" . 31. 8. große Sturmschäden

1566 Verkaufsmonopol der Stadt für die bei 8 Dörfern gefangenen Fische; 2 Pfund Hammel- bzw. Rindfleisch kosten 11 gute Pfennige Die Pest fordert 900 Tote

1570 24. 6.-24. 8. Hochwasser, das die Heu- und Hopfenernte vernichtet Großer Schnee "von Weihnachten bis Fastnacht im Februar 1571 sehr hoch"

1571 Sonntag Estomihi vernichtet ein Großfeuer in der Zantocher Vorstadt 37 Häuser und ein Ratsvorwerk

1572/3 Von November ab großer Frost, noch im Frühjahr keine Schafschur möglich; Bestätigung des großen Fischreichtums der Warthe

1574 Die Witwe von Markgraf Hans von Cüstrin hinterlässt der Stadt Landsberg 10000 Taler und eine Mühle

1577 Am neuen Zanziner Tor ein Torwärterhaus gebaut 2 Bären bei Kernein erlegt

1578 Hochwasser mit großen Schäden an den Dämmen 1579 Großes Hochwasser

1580 Die Brüder Rülicke auf Gralow gestatten ihren armen Untertanen, sich auf dem Lybky anzusiedeln und gewähren Unterstützung hierbei (Entstehung von Lipke)

1580 Wiederholter Streit um die Befugnis der Stadt, ihre Richter und Ratsmänner selbst zu wählen

1580-83 Mehrfache Brände in der Stadt werden immer wieder durch entschlossenes Eingreifen der Bürger gelöscht

1581 Hochwasser; im Winter kein Schnee r 1583 "Landsberger Aufruhr"

1585 Vom 27. 5. bis 13. 12. erneuter Pestausbruch; in Landsberg 1300 Todesfälle (darunter auch der frühere Bürgermeister)

1586 Nach der Pest werden an Sexuagesimä allein in der Stadt 42 Paare aufgeboten. Großes Hochwasser reißt den Damm bei der Kuhburg und bei Borkow weg

Der polnische Großmarschall Opalinski fordert, 4 Dörfer jenseits der Warthe an Polen abzutreten und rückwirkend Tribut zu entrichten

Es mehren sich Diebstähle an den von den Tuchmachern ausgespannten Tuchen

1588 13.6. große Brände in den Wäldern südlich der Warthe

15. 6. starke Regenfälle mit Gewitter richten Schaden an der Mauer beim Schloß und an den Mühlen in Landsberg an; das Wasser steht auf dem Markt eine Elle hoch

1591 26. 2. Die Landsberger Armbrust- und Büchsen-Schützen-Bruderschaft wird durch Kurfürst Johann Georg privilegiert

1592 Johann Georg verleiht der Stadt Landsberg das Privileg eines Vieh- und Pferdemarktes

1594 Belagerung des Heinerdorfer Sees beim Fischkrieg zwischen dem Hauptmann von Himmelstädt und Landsberg, danach friedliche Lösung beim Hammelfleisch- und Rüben-Essen . Besonders reichliche Eichelernte zur Schweinemast im Zechower, Wepritzer und Stadt-Busch, im Marwitzschen Grund, bei Burke (Borkow), Dechsel und Kernein I 1599 Verheerendes Hochwasser; ein Hirsch sucht Zuflucht in der Marienkirche

1601/2 Die kurfürstliche Regierung residiert ein halbes Jahr in Landsberg 1608 Erste Erwähnung von Klein-Cammin (später Stolberg)

1613 Der polnische Starost von Meseritz setzt auf der Morrner Feldmark Kolonisten an; darauf Grenzstreit mit Zerstörung der Häuser; durch deren Wiederaufbau entsteht Alexandersdorf (nach Starost Alexander Zborowski)

1616 Der Landsberger Rat setzt 9 "Holländer" in den Plonitz-Wiesen an, die aber später durch Hochwasser und die Wirren des 30jährigen Krieges wieder verdrängt werden

1620 Einquartierung im 30jährigen Krieg 8 Monate lang 1623 Zweite Einquartierung

1623 Pfingsten wird die Fernemühle nebst Walkmühle vom Hochwasser fortgerissen

1624 Im Frühling dringt Hochwasser in Häuser ein und beschädigt den Damm nach Schwerin stark. Anlage einer kurfürstlichen Salzsiederei

12.7. Abends wird durch Brandstiftung "von losen Buben" das Dorf Kernein vernichtet; 22 Höfe, 2 Gaststätten und 7 Tote sind die Opfer 1625 Die Pest in der Neumark

1626 Der Rolandbrunnen in Landsberg wird neu hergestellt Bau einer Schneidemühle durch den Rat der Stadt Besetzung der Stadt durch kaiserliche Truppen

1627 Ausbau der Befestigung der Kuhburg

1627-30 Während der Besetzung werden von Tillys Truppen alle Vorstädte, Vorwerke, Scheunen mit Getreide und 2 Kirchen niedergebrannt, außer- dem Plünderungen und Schändungen

1628 Hochwasser

1629 Die Ratsschreiber-Chronik bricht ab und wird erst 1687 fortgesetzt

1630 Allenthalben Gewalttaten und Plünderungen; viele Dörfer sind niedergebrannt

1630 Einsatz berittener Musketiere gegen die Straßenräuber und Plünderer

1630 Aufruf zur Selbsthilfe gegen Plünderungen usw. durch den Landesherrn; Rückzug der demoralisierten, plündernden Kaiserlichen; die Bevölkerung greift zu Sensen und Messern, wird von Oberst Kratz zu Feinden erklärt

1631 16.4. Die kaiserlichen Truppen verlassen die Stadt Die Pest grassiert weiter

1631-33 Besetzung der Kuhburg durch Schweden (Gustav Adolf); Besetzung der Stadt ohne Plünderung

1633 Von Wepritz ist infolge des Krieges »weder Stock noch Stein" vorhanden

1633 25. 10. Wallensteiner besetzen kampflos die Stadt 1634 15.3. Einnahme der Kuhburg

25. 3. Eroberung der Stadt durch Schweden; Schanzen werden befestigt 1635 18.9. Die Stadt wird auf kaiserlichen Befehl besetzt 1636 19. 1. Die Schweden nehmen die Stadt kampflos

1637 Erneute Besetzung durch kaiserliche Truppen bis Frühjahr 1639

1638-40 Viele Bauern und ländliches Gesinde weichen nach Polen aus und werden dort auch mit Erfolg zum Bleiben ermuntert

1639 27. 7. Erstürmung der Stadt durch die Schweden, Beschießung der Schanzen von der Stadt aus; Einnahme der Schanzen

1641 1. 10. Hans Adam von Schoening in Tamsel geboren

1647 Ein Großfeuer vernichtet die Stadt erheblich, nur Rathaus, Kirche und wenige Häuser werden gerettet

1647 Eine Bestandsaufnahme von 8 Dörfern des Amtes Himmelstädt ergibt gegenüber 1591 einen Rückgang der »Amtsuntertanen" (Schulzen, Bauern und Kossäten) von 155 auf 83; im dreimal abgebrannten Heinersdorf von 23 auf 5

1649 In der landsberger Innenstadt gibt es 172 bewohnte, 62 wüste Häuser (1660 sind es 165 bewohnte und 99 ganz oder teilweise zerstörte)

1650 17. 7. Abzug der Schweden. Holländer lassen sich auf Grund eines kurfürstlichen Patents nieder und treiben vor allem Holzhandel. Begründung der Post durch den Großen Kurfürst Friedrich Wilhelm auf der späteren Reichsstraße 1

1651 Üeberschwemmungen

1652 Am 27. 6. zerstört Blitzschlag den Kirchturm in Landsberg

1653 Erstes Königsschießen der Schützengilde (Landsberger Armbrust- und Büchsen -Schützen -Brüder)

1653/54 Der Kurfürst legt zum Schutz gegen Grenzübergriffe Truppen nach Pollychen

1656-57 Einfälle von Tataren und Kosaken unter dem polnischen General Czarnecki

1658 10 Jahre nach dem 30jährigen Krieg sind von je 100 Hufen der Landgemeinden 37,33 wüst; am meisten in Stolzenberg (85,5 v. H.), in Zechow nur 3,66 v. H.

Berneuchen und 60 v. H. seiner Feldmark sind noch wüst 1659 Der Altar von Hohenwalde wird geschaffen 1665 Vom 25. 8. bis Herbst überschwemmung 1666 Großes Viehsterben

1668 Besuch des Kurfürsten mit Gemahlin in Himmelstädt

1675 7. 1.-26. 4. 76 Besetzung der Stadt durch Schweden mit erheblichen Requisitionen

1675/77 Ausbau der Schanzen jenseits der Warthe (Kuhburg) 1682 Eigene Feuerordnung für Landsberg

1684  28. 3. Hochwasser. 26.8. Erneut Hochwasser, Heuernte vernichtet, allgemeine Mißernte 1685/87 Gute Ernten

1686 23. 8. Entstehen der Kolonie Landsberger Holländer durch 3 Bauernhöfe mit vorwiegender Viehhaltung auf eigenem Weideland Bollwerk bei Borkow angelegt . Eine Frau wegen Zauberei auf dem Galgenberg verbrannt 1687 Viele Neubauten mit Ziegeldach (nach Vorschrift). Gute Ernte; reiche Eichelernte für Mast; erstmalig Schonzeit für Rehe Erste Apotheken-Visitation

1687 Wiederaufbau der im 30jährigen Krieg zerstörten Himmelstädter Heidemühle (später Marienspring)

1687 Maul- und Klauenseuche bei Vieh und Wild, angeblich infolge "giftigen Regens"

1687/88 Die neue Ratsschreiber-Chronik beginnt und endet 1688 Strenger Winter

1688 29. 4. Der Große Kurfürst stirbt, nachdem er 49 Jahre regiert hat

1693 Erstmals werden die Kirchenuhr und 5 Glocken in Landsberg erwähnt 1696/1749 . Viele Brände und Blitzschläge werden registriert 1696 Die Mühlenvorstadt wird durch Feuer zerstört

1696/99 Bau der Konkordienkirche  

1698 Zweimal verheerende Wasserflut  

1701 Bericht über großen Fischreichtum in der Warthe; Hechte konnten massen- . weise mit Händen gegriffen werden; 2-3 Schock Krebse kosten 6 Pfennige. In Küstrin werden in einem Jahr 32,5 Millionen Schock verzollt  

1704 29. 6. Die Konkordienkirche wird eingeweiht, die ihren Namen auf Wunsch des Königs erhält, da sie für die lutherische und die reformierte Gemeinde bestimmt ist (Konkordat)  

1707/08 Errichtung der ersten Glashütte im Kreis bei Tornow, aus der sich später Ludwigsruh entwickelt

1707/10 Das "große Schulhaus mit großem Saal" (Stadtschule) wird auf der vom König geschenkten Schlossstelle, dem Platz der früheren Burg, gebaut

1708 Errichtung der Fachwerk-Kirche in Gralow  

1709 Bau einer Schanze mit Zugbrücke an der Kuhburg Bericht über erfolgreichen Aufbau: Landsberg hat 4040 Einwohner, darunter 100 Tuchmachermeister, 100 Schuhmachermeister, 94 Brauhäuser und 3 große Woll märkte im Jahr Ausfuhr von 3000 Stück Tuch a 10 Taler jährlich

1709 Überschwemmung  

1709/10 Letzte Pest, nicht nach Landsberg gekommen, da erfolgreich ferngehalten  

1711 Durchzug von russischem und sächsischem Militär unter Gewährleistung guter Manneszucht durch Geiseln

1712 Gründung von Pollychener Holländer 1712 überschwemmung

1713 Bei Dechsel wird ein Luchs erschlagen (galt bereits als seltenes Tier) 1714 König Friedrich Wilhelm I. erlässt ein Reglement für den Magistrat; Aufhebung zahlreicher Steuern

1714/28  Es ergehen mehrere Verordnungen zur Regelung der Getreidepreise und der Getreideverwertung, über planmäßige Vorratswirtschaft in staatlichen Proviantmagazinen zum Ausgleich zwischen guten und schlechten Erntejahren

1717 Aufnahme von 10 jüdischen Familien in Landsberg auf Erlass des Königs

1718/19 Einführung einer Heusteuer für die Wiesen im Bruch, von der die Loppower befreit werden.

1720 Landsberg wird Garnison eines Dragoner-Regiments Nr. 3 1722 Gründung des Waisenhauses in Landsberg

1725 24. 1. Erster Besuch von König Friedrich Wilhelm I.

1725 Eine plötzliche große Überschwemmung vernichtet die Heuernte

1725 Genninsche Holländerei angelegt, die in den ersten sieben (trockenen) Jahren floriert

1727 Friedrichsberg als Vorwerk des Amts Himmelstädt angelegt  

1728 Planung der Garnisonkirche am Zantocher Tor  

1728 Wox- und Vietzer Holländer (1783 vereinigt) und Pyrehner Holländer ,(später Brückendorf) angelegt. (Wegen der Bezeichnung "Holländer" vgl. 1686)  

1729 Der alte Kirchhof an der Marienkirche in Landsberg wird geschlossen. Gründung des Friedhofs in der Mühlenvorstadt im Westen der Stadt = späterer "Alter Friedhof" an der Heinersdorfer Str.

1730 Errichtung der Kirche in Hohenwalde  

1731/32 Friedrich 11. ist als Kronprinz während seiner Küstriner Zeit wiederholt in Tamsel  

1733 Jahnsfelde durch Feuersbrunst fast völlig zerstört 1734 In Landsberg: Schießgraben-Planierung und Errichtung der "Neustadt", Bau der Garnisonkirche am Schießgraben auf der Stelle des alten Schießhauses am Zantocher Tor (in späterer Zeit der Platz der Gerichtsgebäude) Bau des Schützenhauses am Wall; Errichtung von 66 Straßenlaternen auf schwarz-weißen Pfählen "zur Erleuchtung von Oktober-April"; hohe Strafen werden für deren Beschädigung angedroht

1735 Errichtung der (Fachwerk-) Kirche in Jahnsfelde und - wahrscheinlich - der Kirche in Stolzenberg

1735/37 Lipkeschbruch wird (von Lipke aus) besiedelt (1928 mit Christiansaue vereinigt)

1736 12.7. Plötzlich große Überschwemmung; die Bewohner von Pollychen und Pyrehne müssen aus ihren Häusern fliehen; ein Teil der Warthebrücke wird fortgerissen, der Damm durch das Bruch mit seinen 32 Brücken überflutet; Rückgang des Wassers erst im September, endgültig im Frühjahr 1737; in Pollychen verätzt das Wasser den Menschen die Haut

1738 Heuschreckenplage bei Vietz 1739 29. 9. bis 1740 24. 6. strengster Winter, alle Weinberge in Landsberg und Wepritz vernichtet; viel Vieh erfriert; noch am 5. 5. 1740 erfrieren Menschen und Pferde bei Beyersdorf; danach große Teuerung; der neue König Friedrich 11. lässt Getreide aus den Magazinen an Bedürftige "zu sehr mäßigem Preise" ausgeben

1741 Die Berichte aus einzelnen Gemeinden an Bekmann (der für seine "Beschreibung der Mark Brandenburg" den Geistlichen bestimmte Fragen gestellt hatte) bezogen auf den Feldbau: In Berneuchen ertragreicher Hopfenbau, in Gralow wird am meisten Hanf, Hirse und Weißkohl, in Wormsfelde viel Hanf angebaut. Von den Tieren, nach denen gefragt wurde, meldet Berneuchen die großen Fischotter, Beyersdorf Trappen, Reiher, Kraniche, Dachse und Fischotter, Hohenwalde starke Heimsuchung durch Wölfe, Marwitz besonders viele Auerhähne, Pollychen und Zantoch Trappen, Reiher und im Winter Fischotter, Vietz viele Reiher, Fischotter und Dachse; Vietz meldet ständige Verschlechterung der Fischerei, Beyersdorf erheblichen Rückgang des Krebsbestandes

1744 Errichtung einer Töchterschule in Landsberg 1744 Anlage der Glashütte und - zur Ernährung der Arbeiter - des Vorwerks Lotzen

1745 Entstehung von Lotzen als Arbeitersiedlung der Glashütte 1745 Die Planung von Plonitz und Blockwinkel beginnt  

1745 Schützen sorge als Molkerei angelegt 1748 Anlegung der Glashütte in Stennewitz 1748/49 Spiegel angelegt und mit deutschen Rückwanderern besiedelt (ab 1929 mit Döllensradung vereinigt)

1750 Der Kreis hat 12478 Einwohner, davon etwa die Hälfte in der Stadt Aufhebung des Zolls auf der Warthe für den Verkehr zwischen Polen und der Ostsee  

1750 Gründung von Annenaue und Christiansaue (1928 mit Lipkeschbruch vereinigt) von Lipke aus  

1750 Radorf als Kolonie entstanden (1935 mit Vietz vereinigt) Briesenhort angelegt und mit Württembergern besiedelt Zwischen 1750 und 1760 Marienwiese als Kolonie gegründet 1751 Balz als Entreprise gegründet

1752 Bau einer Synagoge in Landsberg  

1753 übergreifen der Heuschreckenplage aus den Nachbargebieten (dort seit 1748) auf den Kreis Landsberg  

1754 Auftrag der Königlichen Kriegs- und Domänenkammer zum Ansetzen der ersten neuen Siedler in Plonitz-Blockwinkel  

1754 Gründung der Glashütte (1760 abgebrannt) und Kolonie Rohrbruch

1754 Errichtung der Poststation (spätere Postexpedition) mit Pferde-Relais in Balz (1857 aufgehoben)  

1754/55 Bau des Grabens bei Plonitz und Blockwinkel 1754/82 Errichtung der 4 Eisenwerke des Kreises

1755 5. 3. Erster Hochofen der Vietzer Schmelze angeblasen 1756 Beginn des siebenjährigen Krieges

1757 Baubeginn in Plonitz und Blockwinkel  

1757 August: Aufstellung von Landmiliz und Landhusaren  

1758 Juli: Nach Abzug der preußischen Truppen nach Süden große Fluchtbewegung der Bevölkerung bis über die Oder

28. 7. Besetzung von Landsberg und Umgebung durch die Russen; trotz anfänglich scharfer Disziplinarmaßnahmen erhebliche Greueltaten

2. 8. Besatzung steigt auf 89.000 Mann und 16.000 Kosaken, Lager Fermors bei GroßCammin

25. 8. Schlacht bei Zorndorf, anschließend Rückzug Fermors über Cammin und Vietz nach Landsberg; "völlige Vernichtung aller Lebewesen und Geräte" in den Dörfern; planmäßige Vernichtung aller Maulbeer-Plantagen

27.-31.8. Friedrich II. in Tamsel

1. 9. Fermor bezieht Lager in Landsberg; die Preußen unter Dohna bei Blumberg

19.-20. 9. Fermor zieht - von Hungersnot genötigt - von Landsberg nach Stargard

26. 9. Die russische Besatzung Landsbergs flüchtet beim Erscheinen preußischer Zieten-Husaren

3. 10. Die russische Hauptarmee bezieht auf dem rechten Weichselufer Winterquartier, wiederholte Vorstöße russischer Reiterabteilungen in die Neumark  

1759 7. 8. Durchzug von Kosaken; darauf Einrücken von preußischen (Hordtschen) Husaren in Landsberg  

1759 Nach der Schlacht von Kunersdorf Winterquartier der russischen Hauptarmee wieder rechts der Weichsel, Reiter unter Tottleben links derselben
1759/60
Im Winter allein in Landsberg dreimal Züge von Kalmücken und Kosaken; auf dem Lande Räubereien von "Kosaken" und Gesindel; Plünderungen durch Kosaken-Abteilung; Tottleben gibt Plünderungen zu, macht aber hauptsächlich "als Kosaken verkleidetes Gesindel" dafür verantwortlich und verlangt von den Bauern, nicht zu flüchten  

1760 Friedrich II. lehnt es ab, zum Volkskrieg gegen die Plünderer aufzurufen

Juli: Landsberg wird Hauptquartier von Friedrichs Bruder Prinz Heinrich

1. 10. Landsberg Hauptquartier des russischen Generals Soltikow, dessen Truppen in der Neumark überwintern wollen; von hier aus sein Aufruf an die ge flüchteten Bauern, sofort ihren Aufenthalt in den Morästen und un- bewohnten Gegenden aufzugeben und in ihren Häusern der gewohnten Arbeit nachzugehen. Widrigenfalls werde er ihre Wohnungen "ruinieren" und diese Aufrührer mit der Wegnahme ihrer Habseligkeiten strafen November: Abzug der russischen Truppen über die Weichsel

1761 Februar: Waffenstillstand zwischen Preußen und Russland, im Mai verlängert bis 27. 5.

Mai: Reitergefecht bei Stolzenberg

April-Juli: preußische Besatzung in Landsberg. Danach zieht die russische Hauptarmee über Landsberg nach Pommern. Pommern und die Neumark "als völlige Wüste" in russischer Hand

22. 9. Kampf um die Warthebrücke, die Kosaken flüchten, aber die Preußen ziehen nach Norden

Massenflucht der Landbevölkerung in die Stadt

3. 10. Landsberg wieder in der Hand der Russen.

Die meisten Geschäfte in Landsberg in jüdischen Händen

Nach dem Fall Kolbergs (16. 12) räumen die Preußen die Neumark

1762 5. 1. Tod Elisabeths von Russland; der Nachfolger schließt am 16. Waffenstillstand

5. 5. Friedensvertrag zwischen Preußen und Russland: Bis August bleiben russische Truppen in der Neumark, aber keine Kampfhandlungen mehr Franz Balthasar Schönberg von Brenkenhoff wird mit dem Wiederaufbau der Neumark und Pommerns beauftragt; bare Unterstützung der Neumark: 3 200 000 Taler; schneller Wiederaufbau, zum Beispiel:

1763 Allein im Gebiet des Amts Himmelstädt werden 46 Gebäude errichtet. Jeder abgebrannte Bauer erhält 50 Taler, ein Kossät 30 Taler, ein Büdner 15 Taler aus der Staatskasse. Die Dörfer und Vorwerke dieses Bezirks er- halten: 717 Pferde, 613 Ochsen, 8 540 Schafe und 678 Schweine

1763 10. 5. Kommerzienrat Stenigke errichtet die erste Fabrik. Er produziert baumwollene Strümpfe, Handschuhe und Mützen und erhält das Privileg als alleinige Fabrik dieser Branche in der Neumark und Pommern in Landsberg und Königsberg

1763 In Altensorge werden 10 Kolonisten angesetzt

1763 Beginn der Vermessungen für die Bewallung des Netzebruchs; anschließend deren Durchführung

1763 Friedrich 11. befiehlt die Umwandlung des Gutes Somerlate in ein Dorf (Gründung von Berkenwerder)  

1765 Lindwerder (von Berneuchen aus) angelegt

10. 5.

Die ganze Schloß straße in Landsberg brennt ab

1766 Zuschuß des Königs zum Aufbau und Abputzen der Bürgerhäuser

1767-74 Verwallung und Urbarmachung des Warthebruchs von Borkow bis Fichtwerder trotz starker Behinderung durch Hochwasser (besonders 1772)

1767 Klein-Czettritz und Seidlitz (Namen nach den damaligen Reitergeneralen) als Arbeiterkolonien angelegt mit der Verpflichtung für die Kolonisten zur Arbeit im Bruch

1767 Neben der schon arbeitenden Stahlhütte in Rohrbruch wird das Hammer- werk in Zanzhausen angelegt

1768 Groß-Czettritz wird angelegt (Name nach dem Kommandeur der Landsberger Dragoner)

1768 Die Kolonien Dühringshof und Blumenthai (dieses auf den ehemaligen Heinersdorfer Wiesen, Name nach dem Minister BI.) angelegt

1768 Brand der Zantocher Vorstadt in Landsberg: 225 Gebäude, Konkordienkirche, Hospital und Ratsvorwerk vernichtet; Zuschuss des Königs zum Wiederaufbau (Hälfte der Baugelder) und zum Neubau der Kirche

1768/69 Anlage des Rundungswalls und des Brenkenhoff-Kanals mit Brücke 1768/71 Planung und Wiederaufbau der Zantocher Vorstadt, dabei der 12 gleichen Häuser ("12 Apostel") in der Theaterstr.

1769 Christophswalde (von Lipke aus) und Hopfenbruch angelegt

1770 Derschau, Hagen, Kattenhorst, Massow, Ober- und Nieder-Alvensleben gegründet

1770-74 Carolinenhof angelegt

1770-86 Wiederholter Einsatz der Dragoner gegen kriminelle Banden

1771 Bayershorst als Entreprise gegründet (ab 1930 zu Ludwigshorst vereinigt) 1771 Giesen, Gürgenau und Raumerswalde angelegt

1772 Leopoldsfahrt (ab 1931 Teil von Derschau) und Egloffstein angelegt Pyrehne durch Feuer zerstört

1772 Die Friedrichstadt westl. Landsbergs als Webersiedlung angelegt

1772 Einsatz der Landsberger Dragoner gegen eine bewaffnete, z. T. berittene Zigeunerbande  

1773 Gerlachsthai, Giesenau, Friedrichstal, Johanneshof und Ludwigstal (ab 1930 Ludwigshorst) angelegt

1774 Bergenhorst (1930 zu Ludwigshorst), Fichtwerder, Liebenthai (1930 zu Blockwinkel-Plonitz), Rodenthai (1931 zu Derschau), Roßwiese und Schönewald angelegt  

1774 Clementenschleuse (ab 1929 zu Johanneshof) angelegt 1775 Lossow angelegt  

1775-85 Zweiter Abschnitt der Warthebewallung von Fichtwerder bis Warnick  

1776 Cocceji (im 19. Jahrhundert unterteilt in Cocceji-Neudorf und Cocceji-Neuwalde) angelegt

Fertigstellung der Konkordienkirche in Landsberg  

1777 Erscheinen einer ersten Zeitung (einmal im Jahr zu Neujahr) in Landsberg 

1777

Einsatz der Landsberger Dragoner gegen eine Müncheberger Brandstifter- Bande -
 

1778 Erste Erwähnung des neu gegründeten Döllensradung 1780 Bruch des Walles bei Clementenschleuse  

1781 König Friedrich 11. schlichtet den Streit zwischen dem Magistrat von Landsberg und den Friedrichstädtern  

1783 Hoher Zuschuss des Königs zum Bau einer neuen Warthebrücke in Landsberg  

1783 Ludwigsgrund, Springwerder und Wilhelmsbruch (alle 1929 zu Stolberg) angelegt  

1783 Vietzer Holländer und Woxholländer verlegt, unter dem Namen Wox- holländer neu angelegt

Logau angelegt (am 1. 4.1933 mit Woxholländer vereinigt)  

1784 Erste Erwähnung des neu gegründeten Esperance (1928 mit Louisenaue vereinigt) . Fähre bei Fichtwerder eingerichtet

Nochmaliges Auftreten der Wanderheuschrecken im Kreis Landsberg

1784 Volkszählung: Landsberg zählt 5 088 Christen und 293 Juden

1785 Besonders großes Hochwasser

Antoinettenlust gegründet (mit dem etwa zur gleichen Zeit" gegründeten Louisenaue vereinigt)  

1785 Stillegung der Tornower Glashütte  

1786 In Landsberg mit Hilfe von Staatsgelder 16 Häuser neu gebaut und 23 in Stand gesetzt  

1786 und 1787 Erhebliche Hochwasser 1788 ,Johanneswunsch angelegt

1789 und 1790 Erhebliche Hochwasser

 789/90 Heinrich Zschokke in Landsberg  

1794-96 Friedrich Schleiermacher in Landsberg als Pfarrer tätig  

1798 Aufteilung des Vorwerks Lotzen auf die dortigen Tagelöhner; hiermit Gründung der Gemeinde Lotzen  

1799 Bericht der Neumärkischen Regierung mit lobender Schilderung des Volks-Charakters, darin wird u. a. festgestellt, dass 7/10 der Einwohner zur Landbevölkerung gehören. 1799 Gründung des Landarmenhauses mit Irren- und Strafanstalt für die Provinz Brandenburg in Landsberg

1800 Der Kreis hat 34 241 Einwohner, die Stadt davon 6 200 Einwohner Industrielle und handwerkliche Produktion im Wert von 96282 Taler; allein in der" Wollenzeugmanufaktur" von Werckmeister arbeiten 1 480 Arbeiter  

1801 In der Stadt sind 7 metallne und 455 hölzerne Feuerspritzen vorhanden 1804 Hochwasser im Sommer;

Sozial plan des Landrats von Rhaden für Misserntejahre 1805 Entstehung der Kolonie Bürgerbruch 1805-07 Gründung von Bergkolonie

1806 26. 10. König und Königin passieren Landsberg auf der Flucht nach

Ostpreußen

1806 1. 11. Nach kampfloser übergabe von Cüstrin kommen erste französische Truppen nach Landsberg; anschließend zieht die ganze Armee durch die Stadt; Landsberg erhält mehrmals bis 15000 Mann (30 Mann pro kleines Haus) Einquartierung; Nachtrupps plündern auf dem Lande 206043 Taler Schulden der Stadt;

26. 11. Napoleon passiert Landsberg

1807 Gennin wird von den Franzosen in einer Strafaktion wegen Ablehnung von Requisitionen niedergebrannt  

1807 19.-20. 8. "Alles auf ganzer Strecke Landsberg-Cüstrin verwüstet" (aus Schilderung von Percy, Chefchirurg der französischen Armee)

1809 9. 11. Einführung der Städteordnung von 1808 in Landsberg

Im Landkreis sind noch 17 Teeröfen vorhanden  

1810 15.6. Vernichtung der Folterwerkzeuge auf Verfügung des Oberlandesgerichts

Hochwasser

20. 10. Errichtung des neuen Land- und Stadtgerichts

1810/11 Erneute Anlage der Straßenbeleuchtung in Landsberg, die zum Teil durch eine Abgabe für öffentliche Tanzveranstaltungen finanziert wird

1812 Bürgergarde mit Dienstpflicht bis 60 Jahre anstelle der Schützengilde gebildet

Ab 10. 3. Durchzug der französischen "Großen Armee" nach Rußland Die Bürgergarde verhindert übergriffe der französischen Soldaten Wahrscheinliche Anlage der Schanzen im späteren Quilitzpark

1812 Dezember: Rückzug der französischen Armee

1813 8. 2. Marschall Davoust muss unter Druck der Landsberger Bürger einen von ihm verhafteten Postangestellten freigeben

16. 2. Erste russische Truppen durchziehen die Stadt

18. 2. Polnisch/westfälisches Corps besetzt Landsberg für kurze Zeit gegen die Russen

19.2. Einrücken russischer Truppen

Karfreitag: Alarmierung der Bürgergarde wegen vermuteten angeblichen Franzosenangriffs

1813 Jan.- Juli: 548 Zivilisten starben an bösartigem Nervenfieber und Hunderte in Behelfslazaretten untergebrachte Soldaten der verschiedenen am Kriege beteiligten Nationen. Begraben wurden sie z. T. auf dem "Franzosen-Fried- hof" an der Friedeberger Straße (hinter Ehrenbergs Halle)  

1813 Beginn der Bebauung der Bürgerwiesen

1813 Durch Aufteilung eines Gutes an die Arbeiter der Tornower Glashütte entsteht das Dorf, das

1819 den Namen Ludwigsruh erhält

1814 Im April Gründung eines Wohltätigkeitsvereins und eines Frauen- und Mädchen- Vereins zur Unterstützung hilfsbedürftiger Krieger, Witwen und Waisen. Hochwasser

1816 Blumberg, Groß-Cammin, Tamsel und Warnick kommen zum Kreis Küstrin, von wo sie 1836 zurückkehren

1816 Auflösung des Militärlazaretts in der Garnisonkirche; diese wird danach Schauspielhaus; die Konkordienkirche wird Garnisonkirche

Hochwasser  

1818 Die Stadt verkauft die Eichen in den Wepritzer Bergen (Vernichtung des dortigen Waldes)  

1819 Kolonist Schleusener erhält die Genehmigung zur Anlage einer Ziegelei in Berkenwerder  

1820 Letzte Treibjagd auf Wölfe (bei Trebisch) Etwa im gleichen Jahr wird der Marktplatz erheblich über der Höhe des ehemaligen Friedhofs planiert; Anbau der Verkaufsbuden an der östlichen Seite der Kirche; Durchführung der Bauernbefreiung (für Morrn belegt);

Gründung des "Neumärkischen Wochenblatt", der ersten regelmäßigen Zeitung in Landsberg I

1820 Russland sperrt die Grenzen und zwingt den Landsberger Handel zur Umstellung; Rückgang der Tuchmacherei  

1820/25 Planmäßiges Aufforsten der Stadtforsten  

1820/26 Abbruch des Brücken- und Wasser-Tores und eines Teiles der Stadt- mauer nach der Zollaufhebung; Pflasterung der Straßen in der Stadt und Anlage von Fußsteigen; Anlage eines unterirdischen Kanals unter dem späteren Paradeplatz

1821/22 Umgestaltung des Inneren der Marienkirche und neue Orgel 1822 Kernein bis auf 2 Gehöfte durch Feuer zerstört

1823 Pfarrer Krause (späterer Superintendent) kommt nach Landsberg; der Kirchhof an der Konkordienkirche wird Parkanlage  

1823/25 Ausbau der späteren Reichsstraße von Tamsel bis Hochzeit und deren Bepflanzung mit Linden und Pappeln

1824 Kolonie Scharnhorst angelegt (1935 mit Vietz vereinigt); Neubau des Waisenhauses in Landsberg  

1825 Wepritz durch Feuer fast völlig vernichtet  

1825 Blaseturm des alten Rathauses abgetragen; Gründung einer Badeanstalt, einer zweiten Töchterschule, der Sparkasse, einer Druckerei, einer Buchhandlung und einer Fußboten-Landpost

1826 Pollychen durch 2 Großbrände völlig vernichtet

1827 Die Stadt erwirbt das Gelände der Grabenmühle und füllt es auf

1827/28 Die Stadttortürme des Zantocher und des Mühlen-Tores werden abgerissen

1828 Erste Zwangsimpfung wegen Auftretens von Pocken; Heuschreckenplage; Eröffnung einer Schule in der Brückenvorstadt

Landsberg hat 9542 Einwohner, 786 Wohnhäuser, 38 Fabriken und Mühlen, 41 öffentliche Gebäude  

1829/50 Im Zanziner Wäldchen 30 Selbstmorde 1830

Oberförsterei Hohenwalde eingerichtet; Gründung der Städtischen Sparkasse; Hochwasser  

1831 Hundesteuer für Luxushunde eingeführt; 21. 8.-18. 10. Brechdurchfall (asiatische Cholera); in Landsberg werden 33 Tote auf einem Sonder- friedhof begraben; besonders schwere Opfer in Cladow und Heinersdorf, die völlig von der Außenwelt abgesperrt werden. Der "Alte Friedhof" in der Mühlenvorstadt (Heinersdorfer Str.) wird geschlossen; Anlage des großen, neuen Friedhofs zwischen der Stolzenberger und der Wormsfelder Chaussee  

1831 Vietz wird Marktflecken  

1832 Aushebung der die ganze Landschaft gefährdenden "Diebes- und Einbrecherschule" in Betsche  

1834 Abbruch der letzten Reste der Torgebäude und Mauer an der Warthe 16. 8. Feuer durch Blitzschlag vernichtet in Zechow 60 Gebäude  

1835 20. 5. Niederschlagung einer Gefangenen-Revolte in der Strafanstalt; 14 Häuser in der Mühlenvorstadt und auf dem Kietz abgebrannt  

1836 Freischulen in jeder Vorstadt Landsbergs eingerichtet, sehr geringes Schul- geld bzw. unentgeltlich  

1836 Blumberg, Groß-Cammin, Tamsei und Warnick kommen wieder zum Kreis Landsberg  

1837 Gründung einer "Höheren Töchterschule" (am Schießgraben, spätere Neu- stadt), die am 2. 12. eingeweiht wurde; die Reymannsche Schule ging ein

1838 Überschwemmung  

1840 2.2. Brand der Großen Mühle (Stadtmühle)  

1840 Ein Großfeuer vernichtet die Kirche und einen Teil des Dorfes Pyrehne  

1841 Superintendent Krause, bekannt als Pädagoge und Schöpfer von Kleinkindergärten, stirbt  

1841/45 Lenne legt den Park von Hohenwalde an  

1842 Großfeuer in der Brückenvorstadt, anschließend reiche Spendensammlung (Geld- und Sachspenden) in der Stadt  

1843 "Neue etablierte Maschinenanstalt Paucksch" gegründet; Gründung des Vereins für Kleinkinderbewahranstalten zur Einrichtung von Kindergärten  

1844 Gründung einer "Höheren Töchterschule" unter Garantie der Stadt; Gründung des Verschönerungsvereins

1845 Seit 1836 weitere 26 Strohgedeckte Häuser in der Mühlenvorstadt und auf dem Kietz abgebrannt  

1845 Hochwasser Das Altarbild von Prof. Begas "Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid" ist in der Marienkirche anstelle des Marienaltars angebracht

Erste Haustier- und Gewerbeausstellung im Schützenhaus in Landsberg

18466. 1. Das 3. Dragoner-Regiment wird von Landsberg nach Bromberg ver- legt

Turnerschaft in Landsberg gegründet und Turnplatz angelegt  

1847 Grundsteinlegung des Städtischen Krankenhauses zur Pflege hilfloser und armer Kranker (Theaterstrasse. dicht an der Uferstrasse gegenüber dem Landarmenhaus-Korrigendenanstalt)

1847 19.4. Tumult und Plünderung wegen Teuerung der Grundnahrungsmittel (speziell Kartoffeln) und Zorns gegen die Spiritusbrenner; Bildung einer Sicherheitsgarde aus Bürgern der Stadt

Stehendes Sommertheater im Wintergarten und Stadttheater im Schramm- schen Saal genannt  

1847/48 Abbruch des Schauspielhauses (ehemalige Garnisonkirche) und Errichtung der Gerichtsgebäude auf dessen Platz  

1848 Gründung eines "Demokratischen konstitutionellen Clubb", eines "Patriotischen Verein", 2 neuer Zeitungen "Der Landsberger Bote" und "Das patriotische Wochenblatt", ferner Gründung einer Bürgerwehr mit Einbeziehung der Schützengilde als Sondereinheit und Errichtung des Schleiermacher-Denkmals an der Konkordienkirche Dr. Emil Josef Nürnberger verstorben Raupenfraß in den Forsten

Errichtung des ersten Kindergartens  

1849 Im September wird das Dragoner-Regiment Nr. 2 nach Landsberg in Garnison verlegt

Umwandlung des "Land- und Stadtgericht" in "Königliches Kreisgericht" und Einrichtung eines Schwurgerichts

Auflösung der 1848 gegründeten Bürgerwehr in Landsberg Vietzer Aufruhr  

1850 Ein Braunkohlen-Bergwerk an der Cladowstraße erwähnt; erneut Hochwasser

Letzte öffentliche Hinrichtung auf dem Galgenberg am 15. November 1850/51 Abbruch des alten Rathauses auf dem Markt  

1851 Neanderhaus bei Groß-Cammin als Rettungshaus für gestrauchelte Jugendliche eingeweiht

Beginn des Baues der Cladower Landstraße (durch eine private Aktiengesellschaft); Beginn des Baues von weiteren Bürgersteigen ("Trottoir")  

1852 Anlage einer Männer-Schwimm-Anstalt in Landsberg an der Mündung des "Mühlenfließes"

Alte Synagoge abgerissen  

1853 Das Braunkohlenbergwerk bei Liebenow beginnt mit dem Abbau  

1853 Landsberg: 12899 Einwohner (ohne Militär), 932 private Wohnhäuser, 187 Fabriken und Mühlen, 45 öffentliche Gebäude

1854 Große Sommerflut, im Kreis Landsberg 23432 Morgen überschwemmt

13. 9. neue Synagoge (in byzantinischem Stil) eingeweiht

1854/55 Bau der katholischen Kirche (bis dahin Gottesdienst in der Konkordienkirche abgehalten)

Winterhochflut mit starkem Frost

1855 1. und 2. 4. Außergewöhnlich heftiger Eisgang reißt einen Eisbrecher der Warthebrücke und den größten Teil der Kanalbrücke fort Der Hospital-Neubau wird seiner Bestimmung übergeben

Viele seltene Tierarten sind fast verschwunden; infolge Ausrottung des Kleinraubwildes Oberhandnehmen der Mäuse  

185613. 5. Baubeginn der Eisenbahnstrecke Frankfurt/Oder-Cüstrin-Landsberg-Kreuz und Bau eines Bollwerks mit 2 Verladekränen

1857 Die Stadt besitzt noch eine Herde von 1200 Kühen; die "Höhere Bürgerschule" wird abgerissen

2. 7. Feier zum 600jährigen Bestehen der Stadt; Aufruf von Frauen der Stadt zur Gründung eines Vereins zur Unterstützung von verschämten Armen der Stadt.

Errichtung der Landsberger Gasanstalt durch die "Allgemeine Gas-Aktiengesellschaft zu Magdeburg".

Verlängerung der Cladower Landstrasse. bis zur Kreisgrenze 12. 10. Inbetriebnahme des Bahnhofs in Landsberg

1. 11. Einführung der Gas-Beleuchtung auf den Straßen

Die Grundstückspreise in der Stadt sind in 100 Jahren auf das Zehnfache gestiegen; es gibt in Landsberg nur noch 2 Weinberge

Es bestehen 5 Sterbekassen und 2 Zeitungen: "Das Neumärkische Wochenblatt" und der "Landsberger Anzeiger", diese erscheinen je 3mal wöchentlich

1859 15. 10. Einweihung des neuen Gymnasiums; Abbruch der alten Stadtschule am Bollwerk für den Eisenbahnbau

1860 Ein Bataillon des Leib-Grenadier-Regiments Nr. 8 bezieht in Landsberg Garnison  

1861 5.3. Gründung des Männer-Turn-Vereins (MTV) in Landsberg

Die private Höhere Töchterschule wird von der Stadt übernommen Auflösung des Ratsvorwerks vor dem Zantocher Tor und Bau der Knaben- Bürgerschule auf dessen Gelände am Lindenplatz  

1862 Bildung einer Turner-Feuerwehr  

1864 Bau der Männer-Badeanstalt an der Kladow-Mündung in Landsberg in neuer Form  1864/65 Bau einer Zugbrücke über die Warthe in Landsberg

1865/66 Anbau des Gerichtsgefängnisses an das Gerichtsgebäude in der Neustadt  

1866 Ankauf der Schanzen an der Friedeberger Str. durch die Stadt 1867 Begründung der Fischzucht in Berneuchen  

1867 Die Fertigstellung der Strecke Cüstrin-Berlin schafft die unmittelbare Ei- senbahnverbindung mit der Hauptstadt  

1868/69 Bau der Chaussee nach Dechsel-Berkenwerder-Schwerin

1872 Die Kirche des ehemaligen Cistercienser-Klosters Himmelstädt brennt ab Eine Abteilung Feldartillerie, später (ab 1899) des Regiments Nr. 54, be- zieht in Landsberg Garnison  

1873 Bau des Aktien-Theaters mit Kaffeegarten, gegründet von Landsberger Bürgern  

1874 Gründung der Pensions- und Invaliden-Kasse der Firma H. Paucksch. (7 Jahre vor Erlaß der Kaiserlichen Botschaft, die die Schaffung der deut- schen Sozialversicherung ankündigte)  

1874/75 Bau des Kreishauses (Landratsamt) in der Friedeberger Straße  

1875Landsberg hat 20487 Einwohner und 892 Militärpersonen; Anlage des Lützow-Parkes  

1876 Umwandlung des alten Salzmagazins am Bollwerk zur Städtischen Turnhalle

Beginn der Bebauung des Nordens der Stadt nach Trockenlegung des Sumpfgebietes  

1878 1. 4. Einführung der Armenpflege nach dem "Elberfelder System" mit weitgehendem Einsatz ehrenamtlicher Kräfte  

1879 Bau einer Mädchen-Volksschule in der Propstei 15. 3. Marie Juchacz geb. Gohlke, Gründerin der Arbeiter-Wohlfahrt, in Landsberg geboren

15. 9. Gründung der Wilhelm-Augusta-Stiftung (später Verein für Volkswohlfahrt in Landsberg e. V.)  

1881Aufteilung des Gutes "Schönhof" als Baugelände  

1881/82 Verbreiterung des Durchflusses der Warthe zwischen dem Dorf Zantoch und der "Schanze", der früheren Burg  

1882 Das Füsilier-Bataillon Nr. 8 wird nach Frankfurt/Oder verlegt Anlage des Klose-Parks längs der Kladow

25. 9.-2. 10. Abbruch der Wollwaage in der Wollstr. und Mauerdurch- bruch zur Neuen Straße (spätere Hindenburgstr.) Gründung einer Sackfabrik durch Max Bahr  

1882 Errichtung der Jakobsbrücke über die Netze bei Zantoch  

1883 Bau der Boas-Groß'schen Siechenanstalt in der Heinersdorfer Str. Gründung des Städtischen Museums Landwirtschaftliche und Gewerbe-Ausstellung in Landsberg  

1884 Umwandlung der Turner-Feuerwehr in eine "Freiwillige Feuerwehr"

1888 Das große Hochwasser der Warthe. Höchster Stand am Warthepegel am 3. 4. = 4,88 m

Eröffnung der Landes-Irrenanstalt, Friedeberger Chaussee Anlage der Meydamstraße  

1889 Verstaatlichung des Gymnasiums (Königliches Gymnasium nebst Realgym- nasium - später Realschule)

Gründung des Gemeinnützigen Bauvereins auf Betreiben von Max Bahr (der bis 1945 etwa 1000 Wohnungen mit Gartenland für Arbeiter in Landsberg schuf)  

1890 Der neue Schlachthof wird seiner Bestimmung übergeben

Das alte Waisenhaus in der Schloß straße dient bis 1924 als Rathaus

10 von 12 Verkaufsbuden an der Marienkirche werden abgebrochen  

1891 16. 5. Beginn des Neubaus des neuen Waisenhauses in der Zechower Str. Gründung der Mechanischen Netzfabrik Draeger & Mantey Der Verein für Geschichte der Neumark gegründet  

1892 Landsberg scheidet aus dem Landkreis aus (kreisfreie Stadt), nachdem die Einwohnerzahl 25 000 überschritten ist

Das neue Postgebäude ersetzt das zu klein gewordene alte an gleicher Stelle Gründung einer betrieblichen Sparkasse bei Max Bahr's Betrieben

1895 Bau einer Kaserne für die Artillerie in der Meydamstr.  

1896 Inbetriebnahme des Wasserwerks am Zanziner Wäldchen und Einrichtung einer Straßen-Abwasser-Kanalisation

1. 12. Inbetriebnahme der Bahnstrecke vom Bahnhof Brückenvorstadt nach Schwerin und Meseritz

Schenkung des Pauckschbrunnens auf dem Markt in Landsberg  

1898 Gründung des Serum-Instituts Dr. Schreiber GmbH; Anlage der Städtischen Frauen-Badeanstalt Schaffung einer Parkanlage in der Bismarckstr.

Bau der Eisenbahnbrücke und Verbindung des Hauptbahnhofs mit der Brückenvorstadt (1.3.99)  

1899 Anlage des Quilitzparks, einer Schenkung des Bankiers Quilitz, sowie der Anlagen am Wasserwerk  

1899 29. 7. Inbetriebnahme des Elektrizitätswerkes und der elektrischen Straßenbahn durch die Elektrizitäts-Gesellschaft "Helios", Köln 1. 10. Errichtung der Volksbibliothek und Lesehalle

1900 Landsberg hat 33 597 Einwohner  

1901 Pfarrer Hobus findet den "Götzen von Dechsel"

Umwandlung der Bürgerschule in eine Knaben-Mittelschule (ab 1903 mit 8 Klassen)

Anlegung der Kanalisation in Landsberg  

1902 Die Gas-Anstalt geht schuldenfrei in den Besitz der Stadt Landsberg über 1902/04 Anbau des Krankenhauses  

1903 Die Stadt erwirbt 98 Morgen zur Vergrößerung des Zanziner Wäldchens 1903/04 Max Bahr gründet und errichtet die Jutespinnerei  

1905 Professor Schoenflies, Königsberg, schenkt der Stadt seinen Weinberg zur Anlage des Schoenflies-Parks. Einführung der Betriebsräte in der Jutefabrik Tierschau und Gewerbeausstellung

1.7. Brand der Zugbrücke über die Warthe in Landsberg Gründung des "Turnverein Vater Jahn"  

1906 Schenkung des Kosakenberges an die Stadt durch Prof. Schoenflies

1907 Eröffnung des Kinderheims der Jutefabrik; Anlage der Freibadeanstalt am Kietz

1907 21.10. Einweihung der neuen katholischen Kirche

1908 Ankauf der Koch'schen Wiese (Eisbahn) durch die Stadt

Die Jutefabrik in Landsberg wird zur größten dieser Branche in Deutsch- land erweitert

Anlage der Brahtz-Allee  

1910 Erweiterung des Quilitzparkes  

1911 Einrichtung der ersten Schul küche (an der neuen Mädchen-Volksschule in der Heinersdorfer Str.)

Richtstr. 1 und 2 werden angekauft und dienen der städtischen Verwaltung

23.-24. 7. Brand des Turmes der Konkordienkirche infolge Blitzschlags  

1912 Einrichtung der Mädchen-Mittelschule

1. 8. Inbetriebnahme der Bahnstrecke nach Zielenzig

15.9. Inbetriebnahme der Bahnstrecke nach Soldin

Max Bahr gründet die" Volkswohlfahrts-Aktiengesellschaft"  

1912/13 Ankauf des Kladowteiches durch die Stadt und nach der Regulierung Schaffung des Kaiser-Wilhelm-Parkes (1914) (Späterer Stadtpark)

Die Stadt erwirbt die Große Mühle, die Fernemühle und die Hintermühle 1913 18.9. Brand der hölzernen Kanalbrücke

1. 12. Das Armenheim in der Mittelstrasse wird bezogen  

1913/14 Bau und Inbetriebnahme des Volkswohlfahrtshauses und der Turnhalle in der Moltkestr. (zunächst als Reservelazarett)  

1914 1.4. Insgesamt bestehen 23 Stiftungen verschiedenen Umfanges für soziale Zwecke in der Stadt

Erweiterungsbau für das Lyzeum und Begründung eines pädagogischen Seminars am Ober- lyzeum (1924 abgebaut) Bau der neuen Kanalbrücke

August: Beginn des I. Weltkrieges

Ab 24. 8. Eintreffen der Flüchtlinge aus Ostpreußen

15. 10. Inbetriebnahme der Hochbahn  

1915 Anfang: Einrichtung der ersten Kriegs-Volksküche Anlage zahlreicher Schrebergärten

1. 10. Amtsantritt von Otto Gerloff als "Erster Bürgermeister", nach 1 Jahr zum "Oberbürgermeister" ernannt  

1917 Bestimmung, dass das Obst aus den städtischen Alleen nur im Stadtkreis zu mäßigen Preisen und nicht an Großhändler verkauft werden darf

Das "Aktien-Theater" wird "Stadttheater"; Gründung des "Konzert- und Theater-Vereins" und eines privaten Wohlfahrtsamts  

1917 Ankauf des Gutes Neusoest durch die Stadt

Abnahme der Kirchenglocken

1918 In Landsberg bestehen 3 Kleinkinderbewahranstalten und 3 Kinderhorte

November: Ende des Krieges; Dank des Wirkens des Arbeiterrats herrscht auch nach der Revolution Ruhe und Ordnung

27. 11. Auflösung der Rot-Kreuz-Sanitätswache auf dem Bahnhof durch den Soldatenrat  

1919 Januar: Weitere übergriffe des Soldatenrats, der für sich das Recht beanspruchte, darüber zu entscheiden, welche Gesetze und Verordnungen der Regierung in Landsberg anzuwenden seien, scheitern am Widerstand von Arbeiterrat, Magistrat, Stadtverordneten und Beamtenschaft  

1919 25.-26. 6. Plünderungen (u. a. des Proviantamts) und Unruhen unter Führung Jugendlicher; Gründung einer Einwohnerwehr, die auf Anordnung der Siegermächte wieder aufgelöst werden muss

Nach Auflösung des Reserve-Lazaretts in der Turnhalle des Volkswohlfahrtshauses wird die alte Turnhalle am Bollwerk als Lagerhaus für die Dampfschiffahrtsgesellschaft hergerichtet

Abbruch der Stadtmauer beiderseits der Hindenburgstr., Wohnungsbau,  

1919 Beginn des Baues der Siedlung am Galgenberg (Soldiner Str.), sowie Bau der Häuser an der Ancker- und Ebertstr.

18. 10. Brand des Rathauses Richtstr. 4

Errichtung der landwirtschaftlichen Winterschule

Errichtung der Volkshochschule, zunächst mit Fortbildungskursen für technische Berufe (1922 wieder eingestellt) Zuzug von 1 112 Flüchtlingsfamilien

Die "Preußischen landwirtschaftlichen Versuchs- und Forschungsanstalten" - seit 1906 in Bromberg - kommen nach Landsberg, desgleichen das Mutterhaus des Deutschen Roten Kreuzes aus Gnesen

Schwester Luise Albrecht wird erste Kreisfürsorgerin des Landkreises  

1920 1.4. Errichtung des Städtischen Wohlfahrts- und Jugendamtes Das Rote Kreuz betreut u. a. 370 Flüchtlingsfamilien

15. 10. Ablieferung und Vernichtung aller Waffen der Zivilbevölkerung  

1921 übergreifen der kommunistischen Märzaufstände von Mitteldeutschland wird nach Entdeckung der entsprechenden Pläne verhindert

Einrichtung einer realgymnasialen Studienanstalt am Lyzeum

1. 7. Neubau des 1920 von Posen nach Landsberg verlegten Preußischen Hygiene-Instituts in der Zechower Str.

Errichtung eines Wohngebäudes für die DRK-Schwesternschaft und - un- ter Einbeziehung der Robert Bahr'schen Stiftung von 1903 - eines städ- tischen Säuglings- und Kinderheims

Schaffung kleinerer Grünanlagen, darunter der Spielplatz an der Ancker- straße

 1922 Errichtung einer Jugendherberge in Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Wandervogelarbeitsgemeinschaft

10.-18. 6. Erste Ostdeutsche Landwirtschaftswoche mit Industrie- und Gewerbeausstellung

Anpflanzung mehrerer kleiner Anlagen

Ausbau des 1920 von der Stadt übernommenen Ferienheimes in Altensorge

Schaffung der "Freien Vortragsvereinigung" anstelle der Volkshochschule 1923 1.2. Errichtung der "Höheren Lehranstalt für praktische Landwirte"

Die "Realschule" wird "Oberrealschule"

Höchststand der Arbeitsuchenden: 16.500; davon im Stadtgebiet 6.735

Begradigung des Unterlaufs der Kladow zur Verbesserung der Wiesen zwischen Kladow u. Heinersdorf

Gründung des "Berneuchener Kreises" evangelischer Theologen, die sich um Lösungen der Probleme der neuen Zeit bemühen

November: Zusammenrottungen, nachdem aufgrund des von Reichspräsident Ebert verhängten Ausnahmezustandes ein Kommunistenführer verhaftet wurde; die Schutzpolizei ist Herr der Lage

1923/24 Großer Schaden an den Kiefernwäldern durch die Forleule (Raupenfraß)

Bau des neuen Stadthauses in der Schlossstrasse 

1923/26 Bau der massiven Brücke über die Warthe in Landsberg - später »Gerloff-Brücke" genannt - und Abbruch der 1905 als Notbrücke erbauten Holzbrücke  

1924 Schaffung mehrerer kleinerer Grünanlagen am Schießgraben und an der Kladow aufwärts  

1924Aufteilung des Gutes TamseI durch die »Eigene Scholle"

Aufteilung des Gutes in Groß-Cammin, Ansiedlung von Bauern aus der Provinz Posen

Am Jahresende betragen infolge der Inflation die Einlagen bei der Stadtsparkasse weniger als 7'2 Million RMark gegenüber 21 Millionen Goldmark 1913  

1925 Einwohnerzahl: des Landkreises: 56003; der Stadt: 43685; in der Stadt: 85 v. H. evangelisch, 8,5 v. H. katholisch Umbau des Stadttheaters

Der Verlust der Ostgebiete macht sich insbesondere durch Rückgang des Schiffsverkehrs bemerkbar: 1925 (nach 6 Jahren ganz geringen Verkehrs) nur 2987 Fahrzeuge und 3371 Flöße gegenüber 1913 6960 Fahrzeugen und 2 525 Flößen  

1925 Gründung der »Ostdeutschen Pflanzkartoffel GmbH", die bereits im Winter 1926/27 einen Umsatz von mehr als 200 000 Zentner Saatkartoffeln erzielt  

1926 Anlage des Rosen- und Steingartens im Stadtpark

Herbst: Die »Fememordprozesse" gegen Angehörige der Küstriner »Schwarzen Reichswehr" vor dem Landsberger Schwurgericht Bau der Straßenbahn bis zur Kanalbrücke

1927 Einweihung der neuen Netzebrücke - Swart-Brücke - bei Zantoch

Aufdeckung eines Friedhofs aus der frühesten Eisenzeit mit einem Götzengrab in Kernein

Bau der St. Josefs-Kapelle in der Schützenstr. (Brückenvorstadt)  

1928 28. 5. Tod von Carl Teike (Komponist von »Alte Kameaden" und »In Treue fest")

Erweiterungsbau am Städt. Krankenhaus in der Zechower Straße Zanzhammer wird umgebaut, es entsteht (neben Altensorge) ein Kindererholungsheim

Einweihung des Mu.tterhauses vom Roten Kreuz an der Friedeberger Straße

Die neue Gemeinde »Diedersdorf", durch Zusammenlegung von Charlottenhof, Alt- und Neu-Diedersdorf, entsteht

Louisenaue mit Esperance und Antoinettenlust vereinigt Massow und Nieder-Alvensleben zusammengelegt 1928/29 Bau der Warthebrücke bei Fichtwerder

Bau der Lutherkirche an der Dammstr. in Landsberg, deren Einweihung am 14. 12. 30 erfolgt

 1928/30 Bau des Volksbades an der Neustadt in Landsberg  

1929 Poststraßen-Durchbruch zur Neustadt; Abbruch des "Kommandantenhauses" Richtstr. 4 und Neubau der Stadtsparkasse mit Ratskeller 11. 8. Einweihung des Stadions am ehemaligen Exerzierplatz Windhose richtet in Dechsel großen Schaden an

Pyrehner Holländer und Groß-Rehne werden zu "Brückendorf" vereinigt Die neue Gemeinde Lipke wird aus 4 Gemeinden gebildet

Vereinigung von Johanneshof mit Clementenschleuse und Friedrichstal

Warthe-Netzebruch-Gesetz erlassen (Grundlage zum besseren Hochwasserschutz besonders im unteren Netzebruch)

Stolberg durch Zusammenlegung von Klein-Cammin und Wilhelmsbruch gebildet  

1930 25.9. Tod des Ehrenbürgers der Stadt Landsberg Max Bahr

Liebenthal mit Blockwinkel-Plonitz vereinigt

Ludwigstal, Bergenhorst und Bayershorst zu "Ludwigshorst" zusammengelegt

Ein Großfeuer vernichtet einen großen Teil von Wormsfelde  

1931Die "Eigene Scholle" teilt das Gut Jahnsfelde auf

Derschau mit Leopoldsfahrt und RodenthaI vereinigt

Die Stadt Landsberg hat 45 940 Einwohner  

1932 Januar: Protest der Stadtverordneten und der Forschungsgesellschaft für die Landwirtschaft gegen die Auflösung von 3 Instituten der Forschungsanstalten

März: Die Volksküche speist täglich 1 100 Personen für je 8 Pfennig

April: 16.000 Arbeitslose im Arbeitsamtsbezirk einschließlich. Wohlfahrtserwerbslose in der Stadt

Bei der Wahl zum Landtag starkes Ansteigen der Stimmen für die Nationalsozialisten

16.8. Bombenanschlag auf das Haus Kladowstr. 115

28. 9. Gründung der "Gesellschaft zur Förderung des Musiklebens in Landsberg/W."

6. 11. Erhebliche Stimmverluste der Nationalsozialisten bei der Wahl zum Reichstag; Stimmgewinne der Deutschnationalen, der Deutschen Volkspartei und der Kommunisten

14. 11. Einrichtung eines Arbeitsdienstlagers in Landsberg  

1932/34 Ausgrabung der 11 Burgen auf der Zantocher Schanze

 

1933 Februar: Im Arbeitsamtsbezirk 14600 Erwerbslose und 2180 Wohlfahrts- erwerbslose

Fehlbetrag im Stadtetat 1,3 Millionen Mark

5. 3. und 12. 3. Wahlsiege der Nationalsozialisten Juni: Merklicher Rückgang der Arbeitslosenzahl

Errichtung des Ehrenmals für die Gefallenen des I. Weltkrieges im Quilitz- park  

1933/34  Siedlung an der Brahtz-Allee angelegt (1. Spatenstich am 11. 11. 33), Kosten je Haus DM 3 000,- (durch Reichsdarlehn finanziert) Entstehung der Stadtrandsiedlungen an der Kuhburg  

1934 Landsberg hat 46 000 Einwohner

Verbreiterung der Heinersdorfer Schlucht, Meliorierungs- und Entwässerungsarbeiten in Bürgerbruch

Groß- und Klein-Czettritz zu Zettritz vereinigt  

1935 Die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt sinkt erstmals unter 1 000

1. 7. Vietz wird Stadt und mit Scharnhorst und Radorf vereinigt; es hat 5 500 Einwohner

21. 9. Landsberg wird wieder Garnisonstadt nach dem Bau der »General- von-Strantz"- und der» Walter-Flex"-Kaserne Einrichtung einer Frauenschule in Landsberg

1936 Fertigstellung der Eisenbahnlinie Schwerin-Alt-Beelitz über Morrn und Lipke.Die Pächter der Siedlungen in Bürgerbruch werden Eigentümer (Freiwillige Bodenreform der Stadt)

Anstelle des Altarbildes von Begas wird wieder der Marienaltar in der Marienkirche aufgestellt

Erstmals ausgeglichener Haushaltsplan der Stadt und Senkung der Bürgersteuer  

1937 Abbruch des 1855 erbauten Hospitals und Bebauung der Lugestasse

 

1938 Neubau der Staatlichen Oberschule (Staatliches Gymnasium mit Oberrealschule)

Die Städtischen Berufs- und Berufsfachschulen beziehen das alte Gymnasialgebäude  

1938/39 Bau des Finanzamts  

1939Wiederaufbau der abgebrannten Fernemühle  

1939/40 Das Gut Hohenwalde wird von der "Eigenen Scholle" in 20 Neu- bauernsiedlungen und ein Restgut aufgeteilt  

1940 Einwohnerzahl des Landkreises: 53.000; der Stadt: 49.000 (rund) Errichtung des Werkes Landsberg der I. G. Farbenindustrie AG  

1941 Einrichtung der Obus-Linie vom Bahnhof zur IG.-Farben-Fabrik  

1943 Einsturz des alten Salzmagazins am Bollwerk (spätere Turnhalle und danach ab 1919 Lagerhaus)  

1944 Konstruktion und Einsatz des ersten deutschen Obusschleppers in Landsberg  

1945 30.1. Kampfhandlungen um Stolzenberg um 4 Uhr

30. 1. Kampflose Besetzung u. a. von Gralow durch die Rote Armee;

16 Uhr Sprengung der Warthebrücke in Landsberg durch ein deutsches Kommando

Gegen Abend: Lorenzdorf brennt,abends kampflose Besetzung von Landsberg, Abzug der letzten deutschen Soldaten nördlich der Stadt über Merzdorf

31. 1.

Besetzung von Merzdorf, Beginn allgemeiner Plünderungen und Vergewaltigungen durch die Besatzungstruppe

Anfang Februar Abbrennen eines großen Teiles der Innenstadt von Landsberg, Löschverbot

Mitte Februar: Erklärung, dass Saboteure die Brände gelegt hätten, Löschen befohlen

28. 2. Einsetzung des Bürgermeisters Paul Schulz März: Verschärfte Verhöre und Deportationen 28. 3. Einsetzung einer polnischen Verwaltung

April: Aufruf des später deportierten Bürgermeisters Paul Schulz und anderer Bürger Landsbergs an die geflohene Bevölkerung, zurückzukehren

8. 5. Kapitulation des Deutschen Reiches

Juni: Ausweisung der verbliebenen Bevölkerung von Kreis und Stadt mit 2"Stunden-Frist,

so am 23. 6. aus Tamsel, am 26.-30. 6. aus Landsberg

2. 8. Unterzeichnung des Potsdamer Abkommens  

1946 3. Dez.: Ausweisung des größten Teils der noch zurückgebliebenen Bevölkerungsgruppe  

19475. Mai Ausweisung der letzten 600 Deutschen aus Landsberg